Lüneburg mit dem Fahrrad erkunden

 

Lüneburg hieß dieses Jahr das Ziel der Fahrradtour des Kreislandfrauenverbandes Bremervörde.

Am 13.06.17 startete der Bus besetzt mit 31 Landfrauen und ihren Fahrrädern in Richtung Lüneburg. Das Schiffshebewerk Scharnebeck war die erste Station, danach radelte man bei strahlendem Sonnenschein am Elbeseitenkanal entlang Richtung Echem. Bei einer Führung über das Gelände des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurden die Landfrauen informiert wie die Ausbildung der Landwirtschaftlichen Berufe in der Praxis aussieht. Auf dem Rückweg wartete im Garten von Kloster Lüne, unter alten Obstbäumen, eine gedeckte Kaffeetafel. 

Am nächsten Tag ging die Fahrt nach Rettmer. Dort erlebten die Radlerinnen wie Legehennen heute gehalten werden. Die Familie Hartmann besitzt 4 Hühnermobile mit je 350 Legehennen. In diesen mobilen Unterkünften können die Hühner jederzeit den Standort wechseln und nutzen diese Unterkunft zum Fressen und Eier legen, ansonsten können die Hühner sich in einem Auslauf, geschützt durch extra dafür angebautes Buschwerk, frei herumlaufen. Die Oldendorfer Totenstatt, Friedhof aus der Vor- und Frühgeschichte  3500 v. Chr. war die nächste Anlaufstelle. Der romantische Lopauer See bot eine herrliche Kulisse beim Mittag. Nach einem kurzen Abstecher im Garten der Reiseleitung radelte man Richtung Lüneburg zurück.

Der letzte Tag hatte Deutsch Evern als Ziel. Hier befindet sich eine Kirche im Fachwerkhaus.

Dank einer rührigen Gemeinde und eines sehr aktiven Pastors wurde hier von der Landeskirche erlaubt, ein altes Fachwerkhaus zu renovieren und zur Kirche umzubauen. Das Tagungs- und Bildungszentrum Ostheide in Barendorf lud uns zum Mittagessen ein. Von dort ging es zurück zum Hotel Bargenturm, um dann die Heimreise anzutreten. Lüneburg, eine Stadt, die es sich lohnt zu besuchen und das nicht nur einmal!

 


Der Wolf ist zurück

Was ist dran am Märchen vom Bösen Wolf der die Großmutter frisst??

 

Am 15.02.17 hatte der Kreislandfrauenverband den Wolfsbeauftragten im Landkreis Cuxhaven zu diesem Thema zu Gast. Vor über 60 Interessierten berichtete Herr Kuball über seine Erfahrungen mit dem Wolf. 2016 wurden Im Landkreis Cuxhaven 9 Wolfsrudel (ein Rudel umfasst ca. 8 Wölfe) und 4 Einzeltiere gezählt. In ganz Niedersachsen gibt es inzwischen 66 Rudel und die Zahl ist steigend. Da der Wolf keine natürlichen Feinde hat und ausreichend Nahrung zur Verfügung steht, könnte nur eine Krankheit eine rasante Vermehrung stoppen Jede Fähe (weibliches Tier) kann 5 bis 7 Junge jedes Jahr aufziehen. Letztendlich hat Deutschland schon jetzt eine höhere Flächendichte mit Wolfsbesatz als Russland. Darin sieht auch Herr Kuball ein  großes Problem, die  von Jahr zu Jahr steigende Anzahl der Wölfe, laut Nabu soll Deutschland 500 Rudel „vertragen „können! Denn der Wolf lernt schnell, er braucht viel Platz, kann bis zu 70 Km am Tag laufen.

Dementsprechend braucht er Nahrung, also ist es einfacher ein Nutztier auf der Weide  zu reißen, als hinter dem Wild herzujagen. Unkontrollierten Abschuss hält der Wolfsbeauftragte aber auch für risikoreich. Da dann Jungtiere aus Unerfahrenheit und Not noch eher in die  Gehege eindringen.

Auf die Frage, ob der Mensch Angst um sein Leben haben muss, gab es den Ratschlag bei Begegnungen mit dem Wolf sich groß zu machen und laut zu sein, auf keinen Fall weglaufen.

Fazit des Abends: Die Politik muss handeln, denn sonst ist ein friedliches Zusammenleben zwischen Wolf, Nutztier und Mensch auf Dauer nicht möglich!!


Annika Perlmann erzählt von Tippelei

 

Am Freitag, den 13.01.2017 veranstaltete der Kreislandfrauenverein Bremervörde sein obligatorisches Neujahs-Frühstück. Trotz erschwerter Witterungsbedingungen, Schnee und Eisglätte, erreichten 150 Landfrauen die Freizeit- und Begegnungsstätte in Oese unbeschadet.

Nach einem reichhaltigen Frühstück, bei dem auch die Augen sich satt sehen konnten, warteten alle gespannt auf den Vortrag von Annika Perlmann. Durch Schnee und Eis aufgehalten, erreichte dann mit ½-stündiger Verspätung auch die Zimmerermeisterin Oese. „Eine Wanderschaft ist wie auf einen fahrenden Zug aufspringen“, mit diesen Worten begann die temperamentvolle 161 cm große Handwerkerin ihren Vortrag über 4 Jahre und 1 Tag auf Tippelei. Von ihrem Werdegang als Abiturientin zur Zimmerergesellin, bestanden als Innungsbeste der Handwerkskammer Lüneburg.

Sie erzählt von den Traditionen und Gebräuchen, die die Wandergesellen der einzelnen Handwerkerzunft auszeichnen. Vom Stechen des Ohrlochs mit reichlich Desinfektion, von innen und außen. Welche Dinge darf ein Wandergeselle mitnehmen in seinem Charlie und wie findet er einen geeigneten Stenz. Regeln, die ein Tippelgeselle befolgen muss, ansonsten erfolgt der Ausschluss aus der Zunft. Lebhaft erzählt sie von ihren Erlebnissen und Stationen  ihrer  Wanderschaft durch Deutschland, Österreich, Tschechien, Spanien, Grönland, Dänemark, Schweiz, Irland, England, Schottland, Alaska, Kanada, USA, Neuseeland, Australien, Türkei und Frankreich. Nach 4 Jahren und 1 Tag kehrt sie mit vielen neuen Eindrücken in ihren Heimatort zurück. Macht ihren Zimmerermeister und lebt nun mit Lebensgefährte Arne, Hühner und Katze in Krukow. Sprüht vor Energie, renoviert ihr Haus, töpfert, bildet Lehrlinge aus, arbeitet für wohltätige Zwecke, strahlt Lebensfreude pur aus!